Champagner Glossar


Die wichtigsten Begriffe rund um den prickelnden Genuss:
  • Agraffe – Bezeichnung für das Drahtgestell über dem Champagnerkorken. Verhindert das Herausschießen des Korkens aufgrund des in der Flasche vorherrschenden Drucks. Erfunden von Dom Pérignon, der dafür ursprünglich eine Kordel verwendete.
  • Aroma – Das Herzstück des Champagners. Ein edles Bouquet und stimmiger Geschmack. Meist buttrig cremig, frisch und zart.
  • Assemblage – auch Verschnitt genannt. Gemeint ist damit die Zusammenstellung verschiedener Stillweine zu einem Cuvée (= das Herz des Champagners)
  • Atmosphäre – In dieser Maßeinheit wird der Innendruck einer Flasche gegenüber dem Außendruck gemessen. Oder die gute Stimmung beim Genuss eines Champagners!
  • Ausgewogen – Alternativbezeichnung für das harmonische, ausgeglichene Geschmacksprofil eines Schaumweines. Nicht zu sauer, nicht zu süß.
  • Balance – Sie ist erreicht, wenn die verschiedenen Geschmackselemente sich harmonisch miteinander verbinden und keine Note sich dominant in den Vordergrund drängt. Siehe Ausgewogen. 
  • Balsamisch – Bezeichnet ein Aroma mit Noten von Holz oder Harz. Entsteht häufig durch Reifung im Holzfass. Das Holz wird getoastet, d.h. angebrannt und entwickelt so ganz bestimmte Aromen, die in den Grundwein eingehen. 
  • Bar – Diese Einheit misst den Druck in der Champagnerflasche. Oder der Ort wo man Champagner genießen kann.
  • Barrique – Klassisches Eichenfass, meist aus französischer oder kalifornischer Eiche, das zum Ausbau des Champagners verwendet wird. Das Aroma der Fässer verleiht dem Wein eine besondere Note.
  • Blanc de Blancs – Bezeichnet einen Weißwein, der ausschließlich aus weißen Reben bzw. Weintrauben gekeltert wurde. In der Champagne wird dazu ausschließlich Chardonnay verwendet.
  • Blanc de Noirs – Bezeichnet einen Weißwein, der ausschließlich aus dunklen Reben gekeltert wurde. In der Champagne werden dazu ausschließlich Pinot Noir sowie Pino Meunier verwendet. Blanc de Noirs ist häufig im Geschmack deutlich säurebetonter als ein Blanc de Blanc.
  • Botrytis – Eine Art von Schimmelpilz, die besonders Weintrauben befällt. Bei weißen Rebsorten kann dieser Pilz zu einer besonders süßen Note verhelfen (Edelfäule). Wenn er nicht ausdrücklich erwünscht ist kann er jedoch auch zu Fehltönen führen.
  • Bouquet – Geruchsprofil eines Weines, Bezeichnung wird heute nur noch selten verwendet. Heute eher: Aroma
  • Brut – Äußerst trockener Champagner mit einem Restzucker von maximal 15g/l
  • Buyer‘s Own Brand (BOB) – Dabei handelt es sich um Hausmarken exklusiv für Großabnehmer.
  • CaveUnterirdischer Weinkeller, im spanischen auch „Cava“ genannt (daher: Cava= spanischer Schaumwein)
  • Champagner – Schaumwein, der nach traditionellem Verfahren aus speziellen Rebsorten ausschließlich in der Champagne in Frankreich gekeltert wurde.
  • Chaptalisierung – Beigabe von Zucker in der ersten Gärungsphase. Zum Ausgleichen von eventuellen Säureüberschüssen. Der Name geht zurück auf den französischen Chemiker Jean-Antoine Chaptal. Heute vielerorts per Gesetz verboten bzw.  nur bis zu gewissen Grenzwerten erlaubt.
  • Chardonnay – Weiße Rebsorte, die zur Herstellung von Champagner zugelassen ist
  • Chateaux – Bezeichnung für Champagner, die besonders gelagert wurden, aber auch Bezeichnung für ein Schloss (französisch) und Weingut in Frankreich
  • Côte – Hang oder Steilhang, sonst auch: Küste
  • Chef de caves – Der Kellermeister
  • Coopérative de manipulation (CM) – Winzergenossenschaft, welche die Reben ihrer Mitglieder verarbeitet und vertreibt
  • Courtier – Ein Weinhändler, Traubenhändler, haben in der Weinwirtschaft Frankreichs eine historisch gewachsene und wichtige Position
  • Crèmant – Französischer Schaumwein, der NICHT in der Champagne hergestellt wurde, vor allem aus der Loire oder aus dem Elsass. Begriff darf aber auch in anderen Ländern verwendet werden.
  • Cru – Lage oder Ort. Gleichzeitig ein Maß für die Qualität der Reben (Grand Cru, Premier Cru)
  • Cuve – Fass
  • Cuvée – 1) Verschnitt oder Assemblage aus unterschiedlichen Weinen 2) Most, der zuerst aus der Kelter läuft.
  • Cuvée de prestige – Bezeichnung für den Spitzenchampagner eines Herstellers
  • Dégorgement – Prozess des Entfernens des Sediments, welches während der Gärung in der Flasche entsteht, geschieht meist durch tunken des Flaschenhalses in eine Kühlsole oder, historisch, durch rasches und gekonntes absäbeln des Korkens
  • Degustation – Verkostung des Champagners
  • Demi-Sec – Halbtrockener Champagner mit einem Restzucker von 35-50 g/l
  • Dom Pérignon – Benediktinermönch und Erfinder der Traubenpresse
  • Dosage – Beifügung von Zucker (süßem Wein, Traubensaft etc), um einen gewünschten Süßegrad zu erzielen
  • Doux – Süßer Champagner mit einem Restzucker von über 50 g/l
  • Echelle – Bewertungssystem für Lagen in der Region Champagne. Die höchste Stufe ist Grand Cru, gefolgt von Premier Cru.
  • Extra sec – Extra trockener Champagner mit einem Restzucker von 12-20 g/l
  • Firn – Der Alterston. Zeigt an, dass eine Flasche Champagner dem Ende ihres Lebenszyklus entgegen geht.
  • Flaschengärung - Zweiter Gärungsprozess des Champagners, bei dem die Kohlensäure entsteht.
  • Grand Cru – Lagen die mit 100% bewertet wurden
  • Grand marque – Die wichtigste Marke eines Champagnerherstellers
  • Grundwein – Bezeichnet den Champagner nach der ersten Gärungsphase. Der Grundwein wird in Flaschen einem zweiten Gärungsprozess (Méthode Champenoise) unterzogen, wobei die Kohlensäure entsteht.
  • Gyropalette – Mechanische Vorrichtung zum Durchrütteln von Trauben
  • Habillage – Französisch für anziehen oder zurichten. Bezeichnet das Etikett der Flasche.
  • Jahrgangschampagner – Wird auch als Millesime bezeichnet! Der Jahrgang wird nicht bei jedem Champagner angegeben, nur wenn die Ernte dieses Jahres besonders hochwertige Reben produziert hat.
  • Kelterung – Herauslösen des Traubensaftes aus der Schale, also: Pressen!
  • Korkgeschmack – Ein muffiger Geschmack, der durch schlechte oder fehlerhafte Korken verursacht wird.
  • Lage – Eine kleine Anbaufläche mit spezifischem Bodenprofil. Ausgesprochen gute Lagen finden auf der Flache namentliche Erwähnung.
  • Liqueur d’expédition – Mixtur aus Wein und Rohrzucker. Damit werden nach dem Degorgieren die Flaschen aufgefüllt. Wird auch als „Versanddosage“ bezeichnet
  • Liqueur de tirage – Mixtur aus Wein, Hefe und Zucker. Damit wird die Flaschengärung eingeleitet.
  • Long – Dieser Begriff steht für die Verweildauer eines Champagners auf der Zunge. In der Regel sind das zwischen vier und sieben Sekunden, bei außergewöhnlichen Sorten auch mehr.
  • Maceration – Verfahren zur Herstellung von Rosé Champagner. Rote Rebschalen werden verwendet, um die spezifische Farbe des Rosé zu erreichen. Rote Beeren werden für eine gewisse, relativ kurze Dauer in der maische behalten, um den charakterischtischen Tin zu erhalten. Bei längerer Maischedauer wird der Wein Rot. 
  • Malolaktische Gärung – Prozess der Umwandlung von Apfelsäure zu Milchsäure. Wird auch als biologischer Säureabbau bezeichnet
  • Marc – Bezeichnet das  traditionelle Fassungsvermögen der Kelter (4000 kg).
  • Marqu d’achateur (MA) – Großkunden von niedrigeren Qualitäten, die vom Hersteller eine eigene Hausmarke aufs Etikett drucken lassen.
  • Marque déposée – Schutzmarke
  • Millésime – Französische Bezeichnung für den Jahrgang, siehe Jahrgangschampagner
  • Most – frischer und noch unvergorener Traubensaft
  • Monocru – Bezeichnung für einen Champagner, der lediglich aus einer einzelnen Cru hergestellt wurde. Diese Bezeichnung findet sich häufig bei kleineren Herstellern.
  • Mousse – Französisch für Schaum, auch „mousseux“
  • Négociant – Französisch für Handelshaus oder auch Champagnerhersteller
  • Négociant-manipulant (NM) – Ein Handelshaus, welches selbst auch in der Herstellung von Champagner involviert ist.
  • Négociant-non-manipulant – Ein Handelshaus, welches selbst NICHT in der Herstellung von Champagner involviert ist.
  • Non Vintage (N.V.) – Bei einem Champagner mit dieser Bezeichnung handelt es sich NICHT um einen Jahrgangschampagner.
  • Oechsle – Angabe für den Zuckeranteil der Weintrauben. Umso höher dieser Wert, desto weniger muss künstlich Zucker beigefügt werden.
  • Ohne Jahrgang – Standardsorte eines Hauses, die aus Weinen verschiedener Jahrgänge hergestellt wird und daher keine Angabe zum Jahrgang enthält. Champagner sind meistens eine Cuvée aus verschiedenen Jahrgängen
  • Oxidiert – Champagner, der zu lange Luftkontakt hatte und seine Kohlensäure verloren hat. Bekommt auch eine typisch oxidierte Note.
  • Pinot Gris – Grauburgunder.
  • Pinot Noir – Blauburgunder/Spätburgunder/Pinot Noir
  • Plaque – Metallisches Verschlussteil oberhalb des Korkens der Champagnerflasche. Wird auch gerne gesammelt, diese Leidenschaft nennt sich dann Placomusophilie
  • Poignetage – Bezeichnet den Vorgang des Schüttelns der horizontal gelagerten Champagnerfalschen. Dadurch soll sich das Sediment in der Flasche besser verteilen.
  • Premier cru – Lagen die mit 90-99% bewertet wurden.
  • Pressoir – Französische Bezeichnung für die Traubenpresse, Kelter
  • Prise de mousse – zweiter Gärungsprozess des Champagners, bei dem die Kohlensäure entsteht.
  • Provisorischer Verschluss – Wird beim zweiten Gärungsprozess verwendet und anschließend wieder entfernt.
  • Pupitre – Rüttelvorrichtung mit Löchern, die zum Halt der Flaschen dienen, in Deutschland: Rüttelpult
  • Ratafia – 1) Kräuterlikör aus Katalanien 2) In der Champagne ein Gemisch aus Most und Schnaps.
  • Rebeche – Most, der zum Ende des Pressvorgangs entsteht. Aus dem Rebeche wird ein billiger Stillwein produziert.
  • Reblaus – Schädling und natürlicher Feind der Weintrauben. Ursprünglich aus den USA über Handelsgüter eingeschleppt, vernichtete die Reblaus im 19. Jahrhundert ganze Weinbergbestände. Äußerst resistent gegen Schädlingsbekämpfungsmittel.
  • Récemment dégorgé (RD) – Diese Bezeichnung sagt aus, dass der Champagner erst kürzlich degorgiert wurde. Nur das Haus Bollinger darf diesen Begriff verwenden.Steht für besondere Frische des Champagners.
  • Remuage – Französisch für Rütteln
  • Remueur – Hilfskraft im Weinkeller, die den Remuage-Prozess durchführt. Der Beruf des „Rüttlers“
  • Reservewein – Stillwein der zur Erzeugung von Champagner ohne Jahrgang aufgespart wird.
  • Restzucker – Zuckeranteil eines Champagners, nachdem die Dosage hinzugefügt wurde.
  • Rosé-Champagner – Champagner mit rötlicher Färbung, ähnlich dem Roséwein. Hergestellt aus Pinot Meunier und Pinot Noir.
  • Rütteln – Durch das Rütteln verteilt sich die Hefe gleichmäßig in der Champagnerflasche. Dieser Vorgang wird in der Regel mechanisch über ein Rüttelpult durchgeführt. Am Ende des Rüttelvorgangs stehen die Champagnerflaschen senkrecht im Rüttelpult und die Hefe befindet sich im Flaschenhals. Als nächstes folgt der Vorgang des degorgierens.
  • Saignée – Verfahren zur Erzeugung von Rosé-Champagner
  • Sans année – s. Ohne Jahrgang
  • Säure – Champagner enthält meist verschiedene Arten von Säure (Milchsäure, Apfelsäure). Das richtige Maß an Säure zu treffen ist eine Kunst für sich.
  • Sec – Champagner mit einem Restzucker von 17-35 g/l
  • SIRET – Eine Art Registrierungsnummer für französische Unternehmen
  • Sur lattes – Bezeichnung für die Lagerung der Champagnerflaschen in der Horizontalen
  • Sur lie – Bezeichnung für Lagerung eines Champagners mit der Hefe. Durch diesen Vorgang können sich Geschmacksnoten besser entfalten. Sur Lie Lagerung sorgt zudem für eine längere Haltbarkeit des Champagners da sie eine stabilisierende Wirkung besitzt. Manche Champagnerhäuser belassen ihre Champagner länger als nötig in der senkrechten, um diesen Hefekontakt zu begünstigen.
  • Sur pointes – Bezeichnung für die Lagerung der Champagnerflaschen in der Senkrechten, die Hefe befindet sich nun im Flaschenhals.
  • Transvasage – Bezeichnung für den Umfüllungsprozess des Champagners in eine andere Flaschengröße
  • Vendange – Französisch für die Weinernte
  • Vendangeur – Französisch für Weinbauer oder Erntehelfer
  • Vendangoir – Einfache Schlafplätze für die Feldarbeiter während der Erntesaison
  • Veuve – Französisch für Witwe. Ist im Namen einiger Champagner enthalten („Veuve Cliquot“ ist der wohl berühmteste Name und Markenname einer Champagnerwitwe)
  • Vieilles vignes – ältere Rebstöcke
  • Vignoble – Französisch für Weinberg
  • Vin clair –Klarwein, bezeichnet den Wein nach dem ersten Gärungsprozess
  • Vin de cuvée – Erste Most aus der Kelter, auch „Téte de cuvée“ genannta
  • Volée – Traditioneller Vorgang des Degorgierens per Hand