Klassifizierung von Champagner

Das Champagner von solch hoher Qualität ist, kommt nicht von ungefähr. Die Anforderungen an das Grundmaterial, also die Trauben, sind hoch. Und die Abstammung der Trauben ist strikt geregelt. Auch die Qualität der Grundweine wird streng kontrolliert. Nachfolgend stellen wir die wichtigsten Klassifizierungen von Champagner vor. Die französische Bezeichnung „Champagner“ ist sogar markenrechtlich geschützt und nur für ganz bestimmte Erzeugnisse verwendet. Die wichtigste Voraussetzung: die Trauben kommen aus der Region Champagne, im Norden Frankreichs.

Trauben

Die meisten großen Champagnerhäuser haben kaum eigene Anbauflächen, sondern beziehen ihre Trauben von vielen kleineren Winzern aus der Region. Auf den rund 33.500 Hektar Anbaufläche, welche sich in der Champagne befinden, wachsen, dicht bepflanzt, Pinot Noir, Pinot Meunier sowie Chardonnay Reben heran. Des Weiteren dürfen noch die Rebsorten Arban sowie Petit Meuslier verwendet werden. Diese werden jedoch kaum noch angepflanzt. Die Rebflächen wurden erst 2008 aufgrund von gesteigerter Nachfrage vergrößert. Es dürfen nun 40 Gemeinden mehr den „echten“ Champagner produzieren.

Schon für die Anpflanzung der Reben gelten strenge Richtlinien. Aber auch bei der Ernte wird auf viele verschieden Dinge wert gelegt, so müssen die Trauben beispielsweise per Hand geerntet werden. Und nicht nur dass, auch die Erträge, das heißt die geerntet und letztendlich verwertet Menge ist vorgeschrieben. So liegt hier die Maximale Erntemenge bei 15.500 kg pro Hektar. Die Vorschriften legen außerdem fest, dass nur eine gewisse Menge Most gewonnen werden darf. So gilt seit 1983, dass aus 160 kg Lesegut 102 Liter Most gewonnen werden dürfen. Hierbei gilt jedoch zu beachten, dass die Trauben meist nicht bloß einmal gepresst werden, sondern bis zu 3 Mal. Doch nur der erste, so gewonnen Most gilt als der hochwertigste. Je mehr Druck auf die Trauben ausgeübt wird, desto mehr Bitterstoffe lösen sich auch den beschädigten Kernen. Und diese können sich negativ auf den Geschmack des späteren Grundweins auswirken.

Region und Gemeinden

Da die rund 150 km lange Region unterschiedliche Bodentypen vorweist, wird die Champagne noch einmal in kleinere Weinbaugebiete eingeteilt. Diese sind Montagne de Reims, Vallée de la Marne, Côte des Blancs und Côte des Bar.

Die Weinbaugemeinden sind nach Qualitätsstufen eingeordnet. Anders als in anderen Regionen Frankreichs, wie z.B. dem bordeaux, in welchem die Klassifizierung nach Gütern und Weinbergen geschieht, werden hier direkt ganze Gemeinden Klassifiziert. Die höchste Klassifizierung ist Grand Cru, gefolgt von Premier Cru und Crus Périphérique. Diese Einteilung regelt zudem den Preis für die Trauben, welche die Winzer an die Champagnerhäuser verkaufen können.

 Doch wer legt, bei dem eh schon sehr hohen Qualitätsniveau, überhaupt fest, welche Gemeinde besonders gute Trauben hervorbringt? Dies ist zurückzuführen auf die sogenannte Courtiers, oder auf Deutsch: die Traubenmakler. Diese Fachleute blicken auf eine jahrelange Tradition und Erfahrung zurück und legen die Qualität der Weinbaugemeinden auf einer Prozentskala fest. Diese wurde 1911 schriftlich festgehalten und ist seither Grundlage für die Klassifizierung.Gemeinden, die mit 100% eingestuft wurden, dürfen die Bezeichnung Grand Cru führen. Premier Cru dürfen die heißen, welche zwischen 90% und 99% liegen. Derzeit gibt es in der Champagner 324 Weinbautreibende Gemeinden. 17 von ihnen sind als Grand Cru klassifiziert, 43 als Premier Cru. Die Grand Cru Gemeinden liegen allesamt im Montagne de Reims, die Premier Cru Gemeinden im Vallée de la Marne. Teilweise gelten die Klassifizierungen nur für die jeweils roten oder die weiße Rebsorte. Insgesamt sind 30% des Anbaugebiets Champagne Grand- oder Premier Cru Gebiet.

Wenn die Grundweine für einen Champagner allesamt aus einem Grand Cru Gebiet stammen, so darf dies auf dem Etikett vermerkt werden. Da Champagner jedoch meist eine Cuvée, d.h. Mischung aus verschiedenen Weinen und Jahrgängen ist, ist die Bezeichnung auf dem Etikett deutlich selten und wird meist nur für spezielle Jahrgangs Editionen verwendet.