Welche Reben?

Bei dem Champagner handelt es sich um einen besonders hochwertigen, französischen Schaumwein. Der Begriff ist rechtlich geschützt, weshalb der Champagner nur aus bestimmten Rebsorten hergestellt werden darf. Der Name Champagner stammt von der gleichnamigen französischen Weinbauregion Champagne, die auf eine lange Weinbautradition zurückblicken kann.Bereits die Römer kultivierten in der Region Champagne ihre Weinreben.


Pinot Meunier
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Erst im 17. Jahrhundert begann jedoch die Produktion des Champagners, der zu dieser Zeit noch ein stiller Weißwein war. Im 18. Jahrhundert begannen französische Winzer damit, den Wein bereits in der Region in Flaschen abzufüllen. Dadurch sollte sich die Frische des Weines auf den langen Transportwegen besser halten. Durch diese Maßnahme entstand jedoch – völlig ungeplant – eine zweite Gärung, welche dem Wein die prickelnde Kohlensäure zufügte. Der Champagner, wie wir ihn heute kennen, war geboren. Inzwischen ist die zweite Gärung ein Standardverfahren bei der Herstellung von Schaumweinen. So entstand aus einem Zufall eine komplett neue Kategorie an Weinen. Auch heute noch gelten für die Produktion von Champagner strenge Qualitätsstandards. Der Jahresertrag ist pro Hektar auf rund 15.000 kg Reben beschränkt, um so eine hohe Qualität der Reben sicherzustellen. Auch müssen die Reben dichter gepflanzt werden, als in anderen Weinbauregionen. Die Ernte darf nur per Hand erfolgen, da eine maschinelle Ernte die empfindlichen Reben beschädigen könnte.

Pinot Noir 
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Champagner wird fast ausschließlich aus nur drei verschiedenen Rebsorten hergestellt. Dabei handelt es sich um die Rotweinsorten Spätburgunder (Pinot Noir) und Schwarzriesling (Pinot Meunier), sowie die Weißweinsorte Chardonnay. Neben diesen drei wichtigsten Rebsorten sind auch noch andere Sorten, wie etwa Arbane, Pinot Blanc und Petit Meslier zur Herstellung von Champagner zugelassen. Allerdings spielen diese Rebsorten in der Champagner-Herstellung kaum eine Rolle. Sie waren bis in 19. Jahrhundert hinein verbreitet, werden aber inzwischen kaum noch angebaut und sind daher eher aus historischen Gründen für die Produktion von Champagner zugelassen.


Chardonnay 
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Der Charakter des Champagner ergibt sich besonders aus der ausgewogenen Mischung der verschiedenen Rebsorten. Der Pinot Noir etwa verleiht dem Champagner eine charakteristische Fülle, während der Pinot Meunier eine besondere Fruchtigkeit beisteuert. Der Chardonnay hingegen wird besonders für seine Finesse geschätzt. In der französischen Region Cote des Blancs werden sogar reinsortige Champagner hergestellt, die nur aus Chardonnay bestehen. Diese sind im Handel unter der Bezeichung „Blanc de Blancs“ erhältlich. Die Bezeichnung „Blanc de Noirs“ hingegen, steht für Weißwein oder Champagner, der aus dunklen Reben gekeltert wurde. Champagner dieser Gattung sind äußerst selten, werden jedoch unter anderem von den renommierten Häusern Bollinger und Bruno Paillard angeboten. Zur Herstellung dieser edlen Schaumweine werden die Reben sehr sanft gepresst, wobei ein heller Saft entsteht. Dieser Saft wird, anders als bei der Herstellung anderer Weine, nicht eingemaischt, wodurch aus den ursprünglich dunklen Reben ein Weißwein entsteht. Diese Art von Champagner ist nicht so lagerfähig, wie etwa ein Chardonnay. Dafür entwickeln Blanc de Noirs Champagner aber ein wunderbar komplexes Aroma.

Der Begriff Champagner selbst untersteht dem Markenrecht und darf nur für Weine verwendet werden, die auch aus der Region Champagne stammen, aus zugelassenen Rebsorten und mit traditionellen Methoden hergestellt wurden. Diese hohen Standards machen den Champagner zu einem unverwechselbaren Unikat.